Naturpakt
Der Naturpakt ist der Name eines Gesetzes des Umweltministeriums, das am 30. Juli 2021 verabschiedet wurde, um den Natur- und Biodiversitätsschutz in den Gemeinden zu fördern. Die Gemeinden sind wichtige Partner des Staates im Bereich des Natur- und Ressourcenschutzes und werden für ihre Bemühungen finanziell unterstützt.
Die Gemeinde Roeser ist von Anfang an dabei, also seit dem 28.10.2021, und engagiert sich seitdem für den Schutz der Natur und der Biodiversität. Mit dem Naturpakt will der Staat den Gemeinden für den Zeitraum von 2021 bis zum 31. Dezember 2030 einen rechtlichen, finanziellen, technischen und beratenden Bezugsrahmen zur Verfügung stellen, um ihr gezieltes Eingreifen im Bereich des Naturschutzes und gegen den Verlust der Biodiversität zu erleichtern.
Die Gemeinde Roeser setzt sich dafür ein, einen lebenswerten und naturnahen Lebensraum für alle Bürgerinnen und Bürger zu gestalten. Im Mittelpunkt stehen der Erhalt und die Förderung der natürlichen Umgebung – von Grünflächen und Wäldern bis hin zu Biodiversitätsvielfalt. Ziel ist es, ein harmonisches Zusammenleben von Mensch und Natur zu ermöglichen und dafür zu sorgen, dass auch zukünftige Generationen in einer gesunden, attraktiven und naturverbundenen Gemeinde leben und arbeiten können.
Weiterentwicklung des Engagements der Gemeinde Roeser:
www.pactenature.lu/de/acteur-engage/gemeinden/roeser
Leitbild
Die Gemeinde Roeser hat ein klares Leitbild für den Umgang mit Natur und Umwelt entwickelt: Im Mittelpunkt steht die Verantwortung, unsere natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen, zu erhalten und zukunftsfähig zu gestalten. Dieses Leitbild bildet den Rahmen für unser Handeln im Rahmen des Naturpakts bis 2030 – einem langfristigen Bekenntnis zum Schutz der biologischen Vielfalt und zur Förderung einer intakten, lebendigen Natur in unserer Gemeinde.
Unsere Natur ist mehr als nur eine Kulisse – sie ist Lebensraum, Rückzugsort, Erholungsgebiet und Grundlage für Gesundheit, Wohlbefinden und Lebensqualität. Der Erhalt dieser Werte ist fest im Selbstverständnis der Gemeinde Roeser verankert. Mit unserem Leitbild verpflichten wir uns, Verantwortung zu übernehmen – für die heutigen Bürgerinnen und Bürger ebenso wie für kommende Generationen.
Zentrale Elemente des Leitbildes wurden für die Gemeinde Roeser festgelegt, die bis 2030 erreicht werden sollen:
Schutz und Förderung der biologischen Vielfalt: Die Gemeinde setzt sich aktiv dafür ein, heimische Tier- und Pflanzenarten zu bewahren, ihre Lebensräume wie das Natura 2000-Gebiet rund um die Alzette zu schützen und so die ökologischen Verbindungen zu wahren.
Aufwertung und Pflege naturnaher Räume: Bestehende Naturflächen wie Wälder, Wiesen, Hecken, Gewässer und Streuobstwiesen sollen erhalten, gepflegt und – wo möglich – ökologisch aufgewertet werden.
Nachhaltige Flächennutzung: Betoninseln als Plätze vermeiden und Grünflächen im Siedlungsbereich, auf öffentlichen Plätzen oder im privaten Raum im Sinne der Natur aufwerten und Klima- sowie biodiversitätsfreundlich gestalten.
Umweltbildung und Beteiligung: Stichwort ist hier das Naturpaktteam, welches unter anderem aus Bürgern der Gemeinde besteht und sich für das Bewusstsein für die Bedeutung der Natur stark macht. Des Weiteren soll die Zusammenarbeit mit den Schulen, Vereinen, Landwirten und dem Förster sowie weiteren lokalen Akteuren weiter gefördert und vertieft werden.
- Zukunftsorientiertes Handeln: Unser Leitbild basiert auf dem Gedanken der Nachhaltigkeit. Es soll sicherstellen, dass auch kommende Generationen eine intakte Umwelt erleben und in einer weiterhin lebenswerten Gemeinde leben und arbeiten können.
Mit diesem Leitbild gibt die Gemeinde Roeser eine klare Richtung bis 2030 und darüber hinaus vor: Der Schutz und die Wertschätzung von Natur und biologischer Vielfalt sind fester Bestandteil unserer kommunalen Identität und Grundlage für eine lebenswerte Zukunft, auch durch mehr Grün im Siedlungsraum, z.B. entlang von Straßen.
Naturpaktteam
Aufgabe dieser Arbeitsgruppe ist es, die Information und Sensibilisierung der Bürger durch jährliche Aktionen in den Bereichen Natur, Umweltschutz und Erhaltung der biologischen Vielfalt zu verstärken und an der Umsetzung der Maßnahmen des Naturpaktes mitzuwirken. Das Schöffenkollegium und/oder der Gemeinderat treffen die Entscheidungen über die Durchführung dieser Maßnahmen.
Das Team setzt sich zusammen aus dem örtlichen Förster, einem Vertreter des Schöffenrats (in der Regel der Umweltschöffe) und dem Naturpakt-Berater des SICONA sowie engagierten Bürgern und Gemeindemitarbeitern. Das Naturschutzsyndikat SICONA steht uns beratend bei der Umsetzung des Naturpaktes zur Seite.
Flusspartnerschaft
Green Events
Beim Green Event handelt es sich um nachhaltige Veranstaltungen die von Vereinen oder von Gemeinden in Luxemburg organisiert werden können. Bei diesem Event müssen Kriterien einer Checkliste erfüllt werden.
Weitere Infos: www.greenevents.lu
Unterstützung und Begleitung bei der Organisation eines solchen Events bietet das Oekocenter Pafendall: Tel: 43 90 30 22 oder Email: emweltberodung@oeko.lu
Im Rahmen der Umweltwoche 2025 hat die Gemeinde Roeser zwei Veranstaltungen nach den Kriterien des Green Events organisiert.
Darüber hinaus steht der Umweltdienst der Gemeinde für Fragen und Anliegen rund um die Green Events zur Verfügung.
Gilles Lang

Léo Metz

Kampagne Méi net am Mee
Lassen Sie den Rasen wachsen und helfen Sie den Bestäubern!
SICONA, SIAS und die Naturparks rufen zur Initiative "Méi net am Mee" auf
Wie lauten die Spielregeln?
Die Spielregeln sind einfach: Mähen Sie nicht im Mai. Sie müssen auch nicht den ganzen Rasen wachsen lassen, aber ein Teil davon wird schon ein schöner Beitrag für die Insekten sein.
Und wie hilft das den Bestäubern?
Je länger der Mäher im Frühling schweigt, desto höher ist die Überlebenschance für Tiere, die am Boden oder auf den Grashalmen überwintern. Außerdem können sich auf einer spät gemähten Wiese Wildkräuter ansiedeln. Eine kahl gemähte Wiese bietet keinen Lebensraum für Insekten und ist nicht an den Klimawandel angepasst.
Sie können Fotos Ihres Gartens an moien@sias.lu schicken, um am Gewinnspiel teilzunehmen.
Sie können Ihre Fotos auch in den sozialen Medien unter #BlummefirBestëbser teilen.
Die Gemeinde Roeser nimmt ebenfalls teil und wird im Mai nicht alle Parzellen mähen.
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Nistkästen
Im Rahmen des Naturpakts fand am 30. April 2025 bei schönem Wetter eine Aktion mit den Bürgerinnen und Bürgern, dem Naturpaktteam und dem Umwelt- und Klimaausschuss im Park Kolla statt, bei der Nist- und Bilchkästen aufgehängt wurden.
Was sind eigentlich Nist- und Bilchkästen:
Nistkasten: Ein Nistkasten (auch Nisthilfe genannt) ist eine künstlich meist aus Holz geschaffene Brutstätte für Vögel oder andere Tiere wie Fledermäuse oder Wildbienen. Sie ersetzen natürliche Nistmöglichkeiten, die oft durch moderne Bauweisen oder intensive Forst- und Landwirtschaft verloren gehen. Bei der Montage ist darauf zu achten, dass sie in etwa zwei bis drei Metern Höhe an Bäumen oder Mauern aufgehängt werden, entweder mit rostfreien Aluminiumnägeln wie in unserem Fall oder mit stabilen Drahtbügeln, die den Baum nicht beschädigen. Sie sollten nach Osten oder Südosten ausgerichtet sein, also nicht in der prallen Sonne. Sie dürfen auch nicht nach hinten geneigt sein, damit kein Regen eindringen kann. Wie in unserem Fall haben wir zwei Nistkastentypen aufgehängt, einen mit 27 mm Durchmesser und einen mit 32 mm Durchmesser bestimmt für unterschiedliche Vogelarten wie etwa Kleinmeisen (27mm) und Kohlmeisen oder Trauerschnäpper (32mm). Die Nistkästen gleicher Bauart sollten mindestens 10 m voneinander entfernt sein, die Nistkästen unterschiedlicher Bauart mindestens 3 m. Die Nistkästen müssen nicht unbedingt jährlich gereinigt werden, eine Reinigung alle 2-3 Jahre ist ausreichend.
Bilchkästen: Diese sind spezielle Nistkästen für Bilche, kleine nachtaktive Nagetiere wie Siebenschläfer, Gartenschläfer oder auch Haselmäuse. Für die Montage gelten die gleichen Kriterien wie für die klassischen Nistkästen. Der Unterschied besteht darin, dass das Loch (meist seitlich oder hinten) in Richtung Baum zeigt, da die Tiere zur besseren Tarnung vom Stamm in die Kästen klettern. Sollte an Hecken oder in Waldnähe aufgehängt werden, ist aber nicht zwingend erforderlich.
Parallel dazu wurden Fledermauskästen am Gebäude der Pfadfinder und am ehemaligen Musiksaal angebracht.
Insgesamt wurden bei unserer Aktion 11 Nistkästen aufgehängt, davon 5 mit einem Durchmesser von 27 mm und 6 mit einem Durchmesser von 32 mm. Außerdem wurden 7 Siebenschläferkästen im Park Kolla aufgehängt (siehe Karte). Die ganze Aktion war mit guter Stimmung verbunden und hat auch allen Beteiligten Spaß gemacht.
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Wespennester
Nützliche Informationen über Wespen
Wespen und andere sogenannte Hautflügler sind jedoch geschützte und äußerst nützliche Insekten, die nur dann stechen, wenn sie sich bedroht fühlen. In den meisten Fällen ist ein Wespennest völlig unproblematisch, sofern einige einfache Verhaltensregeln beachtet werden.
- natur & ëmwelt (Tel: ) oder
- Emweltberodung Lëtzebuerg (Tel: )
- Ökologischer Dienst der Gemeinde, Herr Léo Metz (Tel: )
Info-Flyer Wespen
Einheimisches oder tropisches Holz mit FSC- und PEFC-Zertifizierung
Mit Beschluss vom 18. April 2005 hat der Gemeinderat die Resolution über die Verwendung von einheimischem oder tropischem Holz mit FSC-Zertifizierung für kommunale Projekte mit folgendem Wortlaut verabschiedet:
In dem Bestreben, die letzten tropischen Wälder zu erhalten und dem Raubbau an anderen Waldbeständen entgegenzuwirken, wird die Gemeinde Roeser für ihren Eigenbedarf in erster Linie Holz aus nahegelegenen Regionen, vorzugsweise mit FSC-Zertifizierung, verwenden.
Sollte die Gemeinde aus motivierten Gründen auf Holz aus nahegelegenen Regionen verzichten müssen, kann sie ausnahmsweise Tropenholz mit obligatorischer FSC-Zertifizierung verwenden.
Die betroffenen Abteilungen der Gemeindeverwaltung werden darauf hingewiesen, sich bei kommunalen Projekten und täglichen Entscheidungen an diesen Beschluss zu halten.
Mit dem Beschluss vom 6. November 2023 hat der Gemeinderat die Resolution zur Verwendung nachhaltiger Forstwirtschaft, zum fairen Umgang mit Menschen und zur langfristigen Ressourcennutzung mit PEFC-Label-Zertifizierung mit folgenden Zielen verabschiedet:
- Einführung einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung unter Berücksichtigung ökologischer, wirtschaftlicher und sozialer Faktoren
- Unterstützung und Förderung der Forstwirtschaft und des Werkstoffs Holz bei den Verbrauchern
- Alle Waldbesitzer durch gleichberechtigten Zugang einbeziehen
- Ein solides und ethisches Zertifizierungssystem für die Bewirtschaftung unserer Wälder gewährleisten
Um diese Ziele und die damit verbundenen Vorgaben zu erreichen, verpflichtet sich die Gemeinde, innerhalb ihres Besitzes (291,63 ha) nachhaltige Waldbewirtschaftungspraktiken umzusetzen.
PEFC (Programme for the Endorsment of Forest Certification) ist das weltweit größte unabhängige Zertifizierungssystem für nachhaltige Forstwirtschaft. Holz- und Papierprodukte mit dem PEFC-Siegel stammen nachweislich aus ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltiger Waldbewirtschaftung.
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