Hochwasser und Starkregen
Überschwemmungen sind Naturereignisse, die in unterschiedlicher Höhe und in unregelmäßigen Abständen auftreten.
Die Gemeinde Roeser ist durch seine Lage an der Alzette seit jeher von Hochwasser betroffen. Insbesondere in den Wintermonaten ist nach langanhaltenden Niederschlägen, ggfs. kombiniert mit Schneeschmelze damit zu rechnen.
Durch den Klimawandel drohen den Einwohnern der Gemeinde Roeser zunehmend Gefahren durch Starkregen und Sturzfluten. Diese beruhen auf grundsätzlich anderen Wirkungsmechanismen und erfordern zu ihrer Beherrschung angepasste Handlungskonzepte.
Zur Katastrophe mit hohen Schäden werden Hochwasser und Starkregen nur deshalb, weil in überschwemmungsbedrohten Flächen hochwassersensible Bebauung angeordnet wurde. Mauern und Deiche können ein Hochwasser nicht verhindern. Auch der Beherrschung von Sturzfluten sind aufgrund der enormen Wassermengen und der zur Verfügung stehenden Zeit enge Grenzen gesetzt.
Nur durch ein umfassendes Risikomanagement kann eine Verringerung der Gefahren erreicht werden. Hierbei wird nicht nur ein aktuell ablaufendes Hochwasser- oder Starkregenereignis betrachtet, sondern auch die Zeiten zwischen den Ereignissen für die Vorbereitung von Abwehr- und Rettungsmaßnahmen genutzt.

Das luxemburgische Wasserwirtschaftsamt hat Maßnahmen zum Schutz gegen Hochwasser in einem umfassenden, landesweiten Hochwasserrisikomanagementplan und dem darauf aufbauenden Bewirtschaftungsplan vorgeschlagen.
Die Fortführung des Risikomanagements auf kommunaler Ebene ist Aufgabe der Gemeinde. Vorrangiges Ziel ist es dabei, die Eigenvorsorge der Kommune und der Betroffenen zu verbessern. In Abhängigkeit der örtlichen Randbedingungen werden bei der Erstellung des Konzepts angepasste Vorsorgemaßnahmen zusammengestellt und umgesetzt. Die von Schäden Betroffenen werden eingebunden.
Im kommunalen Vorsorgekonzept Hochwasser und Starkregen der Gemeinde Roeser (welches nach Abschluss des Projektes hier zur Verfügung gestellt wird) wird vor allem auf Starkregen/Sturzfluten eingegangen. Jeder der 7 Ortsteile der Gemeinde wird hierbei getrennt betrachtet. Das Projekt resultiert aus einer engen Zusammenarbeit zwischen der Administration de la gestion de l‘eau, der Gemeinde und den beteiligten Ingenieurbüros und wird zu 100 % vom Fonds pour la gestion de l’eau gefördert.
Bürgerbeteiligung
Im Verlauf des Projektes sind Vor-Ort-Beratungen vorgesehen für Bürgerinnen und Bürger, deren Gebäude bei Starkregen gefährdet sind. Während der gemeinsamen Begehung werden die Eintrittswege des Wassers in das Gebäude identifiziert und Objektsschutzmaßnahmen vorgeschlagen. Die Kosten dieser Beratung, die von dem in Remerschen ansässigen Ingenieurbüro eepi Luxembourg S.à r.l. durchgeführt werden, werden vollständig von der luxemburgischen Wasserwirtschaftsverwaltung übernommen. Die daraus abgeleiteten konkreten baulichen Maßnahmen werden zu einem hohen Prozentsatz gefördert.
Während der gemeinsamen Begehung des Gebäudes und des Grundstücks können seitens der Bürgerinnen und Bürger auch Problemstellen im öffentlichen Raum (z.B. verstopfte Straßeneinläufe, oberflächig auf Siedlungsflächen zufließendes Hangwasser, etc.) benannt und Vorschläge zur Verbesserung der Situation unterbreitet werden. Das Ingenieurbüro wird diese Vorschläge prüfen und ggf. in die übergreifende Maßnahmenliste der Gemeinde übernehmen.
Bei Interesse an solch einer Beratung kann dieses Anmeldeformular ausgefüllt und an das Ingenieurbüro eepi Luxembourg Sarl gesendet werden.
Gefahrenkarten
Detaillierte Karten der Gefährdung bei Starkregen und Hochwasser
Geoportail
Im Geoportail sind die offiziellen Hochwasser- und Starkregengefahrenkarten für das ganze Großherzogtum Luxemburg zu finden.
Die Hochwassergefahrenkarten sind unter Thema: Wasser → Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie → Hochwassergefahrenkarten 2021 zu finden. Es wurden drei Hochwasserszenarien unterschieden:
- Hochwasser mit niedriger Wahrscheinlichkeit (Extremereignisse, die im statistischen Mittel seltener als alle 1.000 Jahre auftreten)
- Hochwasser mit mittlerer Wahrscheinlichkeit (Ereignisse, die im statistischen Mittel alle 100 Jahre und seltener auftreten)
- Hochwasser mit hoher Wahrscheinlichkeit (Ereignisse, die im statistischen Mittel etwa alle 10 Jahre auftreten)
In den Hochwassergefahrenkarten sind für diese drei Hochwasserszenarien dargestellt:
- das Ausmaß der Überflutung (Fläche) und
- die Wassertiefe bzw. gegebenenfalls der Wasserstand in den Überflutungsgebieten

Unter Thema: Wasser → Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie → Starkregen kann die Gefährdung bei Starkregen eingeblendet werden.
Anders als bei Hochwasser wurde hier nur ein Ereignis einer mittlerer Wahrscheinlichkeit betrachtet, welches im statistischen Mittel alle 100 Jahre und seltener auftritt.
Als Niederschlagsdauer wurde für Luxemburg einheitlich eine Stunde angesetzt. Im Bereich der Gemeinde Roeser sind dies je nach Exposition und Höhenlage zwischen ca. 54 bis 58 mm (=l/m²).
Im Starkregengefahrenatlas werden keine Angaben zu den Wassertiefen gemacht, sondern die Gefährdung wird in Klassen abhängig von der Wassertiefe und der Fließgeschwindigkeit angegeben.

Hochwasser
Altbekanntes Problem
Hochwasser ist eine Gefahr, die mittlerweile jeder im Land kennt. Diese Naturkatastrophe tritt auf, wenn Wasser in großen Mengen über die Ufer von Flüssen, Seen oder Bächen tritt und das umliegende Land überflutet, wie zuletzt 2021 in Roeser. Die Auswirkungen von Hochwasser können verheerend sein, Menschen haben aber im Laufe der Zeit gelernt, sich auf diese Gefahr vorzubereiten. Dennoch bleibt die Bedrohung durch Überschwemmungen eine ständige Herausforderung, besonders da die Intensität und Häufigkeit von Hochwasserereignissen aufgrund der globalen Klimaveränderung zunimmt.
Gefährdete Bereiche
In der Vergangenheit hat die Wasserwirtschaftsverwaltung die Überflutungsausdehnung großer Hochwasserereignisse an der Alzette und anderen Risikogewässer kartiert. Auf dieser Grundlage hat sie „offizielle Überschwemmungsgebiete“ festgestellt. Diese werden ausgewiesen, um natürliche Überflutungsräume zu erhalten und um dem auftretendem Hochwasser Platz zum Ausufern zu geben. Fehlen diese Flächen, fließen die Wassermassen ungebremst flussabwärts und verschärfen dort die Situation.
Es ist aber denkbar, dass – wenn auch selten – ein noch größeres Hochwasser auftritt, bei welchem Bereiche überflutet werden, die bisher noch nicht betroffen waren [2].
Die offiziellen Hochwassergefahrenkarten sind im Geoportail einsehbar (siehe Rubrik Gefahrenkarten).
Pegelstände und Vorhersagen
Der Wasserstand in der Alzette wird im Bereich der Gemeinde Roeser am Pegel Liwingen (Flusskilometer: 54,34 km oberhalb Alzettemündung) gemessen.
Der Pegel Liwingen wird von der Administration de la gestion de l’eau betrieben. Pegelstand und Vorhersagen können unter www.inondations.lu gefunden werden.

Informationswege
Internet: Lageberichte, Vorhersagen, stündlich aktualisierte Wasserstände, Höchststände und stündlich aktualisierte Pegelübersichten finden Sie unter www.inondations.lu. Weitere Infos hierzu sind zu finden unter infocrise.public.lu.
Meteorologische Daten und Vorhersagen finden Sie auf der Webseite von Meteolux.
Apps: Auch mit Hilfe verschiedener Apps können sie sich über den aktuellen Wasserstand informieren und warnen lassen:
Die Notfallinformations-App „LUAlert“ ist Teil eines umfassenden Programms zur Sensibilisierung der Bevölkerung gegenüber Risiken und zur Verinnerlichung von Selbstschutzmaßnahmen. Sie informiert neben Hochwasserwarnungen auch über bestehende Warnungen vor Starkregen, Unwetter oder Großbränden.
Die App „Meteolux“ des DWD informiert ebenfalls über aktuelle Warn- und Wetterinformationen und trifft Vorhersagen zur Wetterentwicklung in der kommenden Stunde.
Rundfunk: Pegelstandansagen und Lageberichte in den Radioprogrammen aller lokalen Sender (nur während des Hochwasserfalls).
Starkregen
Starkregen ganz in der Nähe
Der Klimawandel führt zu einer Veränderung der Niederschlagsverhältnisse, immer häufiger kommt es zu Starkregen.
„Als urbane Sturzflut bezeichnet man die aus einem oftmals lokal auftretenden Starkregen resultierende Überschwemmung eines Siedlungsgebietes. Derartige Niederschläge treten überwiegend während der Sommerzeit auf und bringen in kürzester Zeit sehr große Niederschlagsmengen auf Flächen von wenigen Quadratkilometern. Sie gehen oftmals einher mit Gewitter und Hagel." [5].
„Anders als bei Flusshochwasser ist bei Sturzfluten derzeit noch keine nennenswerte Vorwarnzeit möglich. Die Starkregenabflüsse aus Sturzflutereignissen übersteigen die Leistungsfähigkeiten von Grundstücksentwässerungen, Kanalisation und Gewässern oftmals bei weitem. Regenwasser und Schlämme fließen dann ungeordnet von Landwirtschafts-, Forstwirtschafts- oder sonstigen Außengebietsflächen über Gräben und Wege in das Siedlungsgebiet. Kleine Entwässerungsgräben, Bäche und Straßen werden zu reißenden Strömen und das Oberflächenwasser fließt unkontrolliert zu den Geländetiefpunkten ab. Grundstücke und Gebäude werden überflutet; Rettungszufahrten abgeschnitten. Bauwerke, technische Anlagen, ideelle und Vermögenswerte werden innerhalb kürzester Zeit zerstört.“ [5].
Die Meldungen über katastrophale Starkregenereignisse und Sturzfluten häufen sich. Das Schadensausmaß der Sturzfluten in Griechenland, Spanien und Syrien im Herbst 2023 übertrifft die katastrophalen Überschwemmungen an Ahr, in der Eifel und entlang der Sauer vom 14.7./15.7.2021 bei weitem. Die dabei innerhalb kürzester Zeit fallenden Regenmengen führten zu einer großflächigen Abschwemmung von Erdmassen, die sich als Schlamm in die Ortslagen ergossen.
Zur Einstufung von Starkregen auch im Hinblick auf den Beitrag des Kanalnetzes zur Abführung des Regenwassers wurde der sog. Starkregenindex entwickelt. Dieser sieht 12 Stufen vor. Die Regelentwässerung von Siedlungsflächen wird in der Regel auf ein maximal 5-jährliches Ereignis bemessen, entsprechend Starkregenindex 2.

Gefährdete Bereiche
Die offiziellen Starkregengefahrenkarten, die im Geoportail einsehbar sind (siehe Rubrik Gefahrenkarten), basieren auf einem 2 Meter-Modellraster, weshalb eine Ableitung von verlässlichen Wassertiefen nicht möglich ist. Der Starkregengefahrenatlas zeigt auf einer großräumigen Skala sehr gut Fließwege und qualitativ Fließtiefen. Lokal betrachtet kann die Verwendung von 2 m Kacheln aber dazu führen, dass ein konkreter Punkt, z.B. der Standort einer Einrichtung der kritischen Infrastruktur unrealistisch angeströmt wird oder dass sich fehlerhafte Wassertiefen einstellen.
Im Zuge des Starkregen- und Hochwasservorsorgekonzeptes der Gemeinde Roeser wurden deshalb für ausgewählte hoch gefährdete Ortsteile mit bekannten Starkregenproblemen Detailmodelle auf Basis eines feineren Rasters (0,5 x 0,5 m Auflösung) erzeugt. Mit diesen Detailmodellen, die auch Verdolungen und Durchlässe enthalten und das Kanalnetz berücksichtigen, wurden neue Starkregengefahrenkarten für die Gemeinde erstellt. Diese Karten sind in der Rubrik Gefahrenkarten zu finden.
Vorsorge
Zum Schutz vor nachteiligen Folgen und zur Schadensminderung ist allen potenziell von Hochwasser und/oder Starkregen betroffenen Personen zu empfehlen, wirksame Maßnahmen zur Eigenvorsorge zu treffen. Informationen zu den Fördermöglichkeiten finden Sie in der Broschüre Erläuterung zur staatlichen Förderung von Objektschutz an Gebäuden gegen Hochwasser der Wasserwirtschaftsverwaltung.
Eine Verpflichtung zur Eigenvorsorge ist dabei – anders als bei den deutschen Nachbarn – weder im luxemburgischen Wassergesetz noch im “Code Civil” festgeschrieben. Je nach Intensität des Ereignisses und Umfang der Überflutungen können die betroffenen Bürger sich nicht darauf verlassen, dass die Gemeinde Ihnen zur Seite steht.
Auf welchen Wegen kann Wasser in mein Haus eindringen?
Wasser – ob Hochwasser oder Starkregen- kann auf vielfältigen Wegen in ein Haus eindringen. Durch eine hochwasserangepasste Bauweise und Nutzung können Sie sich gegen eindringendes Wasser schützen. Im einfachsten Fall helfen Sandsäcke vor den Türen und Fenstern.
Konkrete Informationen zum Schutz Ihres Gebäudes und der baulichen Vorsorge finden Sie zum Beispiel:
- im Ratgeber Land unter [2]

Im Rahmen des Vorsorgekonzeptes zum Schutz der Gemeinde Roeser vor Hochwasser und Starkregen besteht die Möglichkeit einer kostenlosen Vor-Ort-Beratung für einzelne Gebäude. Mehr Infos dazu in der Rubrik Bürgerbeteiligung.
Versicherungsschutz
Der beste Weg, einem Schaden durch Überschwemmungen vorzubeugen, liegt in der Vorsorge. Schaffen Sie passende Schutzsysteme an und verlegen Sie wertvolle Möbel oder Gegenstände sowie Installationen wie die Heizungsanlage rechtzeitig in Bereiche, die nicht überflutungsgefährdet sind. Ganz ausschließen lassen sich Schäden aber nicht.
Mit einer Elementarschadenversicherung können materielle Schäden durch Starkregen, Hochwasser und Überflutungen abgesichert werden. In besonders gefährdeten Gebieten ist dies oft sehr teuer.
Die Vorgaben und Anforderungen der Versicherer sind genau zu beachten. Entspricht zum Beispiel die Entwässerung des Grundstücks nicht den Regeln der Technik, beispielsweise bei einer fehlenden Rückstausicherung, können Versicherungen ihre Leistung einschränken oder sogar ablehnen.
Um das Risiko zu reduzieren, sollte mit dem jeweiligen Versicherer geklärt werden, inwiefern Elementarschäden von der Versicherung abgedeckt werden.
Verhalten im Ernstfall
Bleiben Sie ruhig und besonnen, und befolgen Sie die Anweisungen der Einsatz- und Hilfskräfte vor Ort.
Ab wann, wo und wie informiere ich mich über das Hochwasser?
Mit Hilfe der Hochwassergefahrenkarten können sich betroffene Bürger jederzeit darüber informieren, ob Sie in einem gefährdeten Bereich wohnen. Ist dies der Fall, sollten Sie sich regelmäßig über den aktuellen Wasserstand und die Vorhersage informieren.
Informationen zu Wasserstand und Vorhersagen finden Sie hier auf unserer Website in der Rubrik Hochwasser unter Pegelstände und Vorhersagen. Auf der Seite Meteorologische Gefahren finden Sie Informationen über die Auswirkungen und Empfehlungen bei Hochwasser.
Welche persönliche Grundausrüstung benötige ich?
Viele Hilfsmittel, die im Ernstfall nützlich sind, lassen sich bereits im Vorfeld sehr einfach besorgen. Dabei sind folgende Gegenstände für eine persönliche Grundausrüstung sehr wichtig, die Sie im Hochwasserfall für mehrere Tage lang unabhängig macht.
Eine ausführliche Checkliste für Ihre persönliche Grundausrüstung finden Sie im Ratgeber Land unter.
Machen Sie sich Notizen
Wenn Sie zum ersten Mal von Überschwemmungen betroffen sind, machen Sie sich Notizen. Notieren Sie sich die aktuellen Wasserstände und erstellen Sie eine Tabelle mit für Sie kritischen Wasserständen und Bezugspunkten!
Wie sieht die Situation bei bestimmten Wasserständen in Ihrer unmittelbaren Nachbarschaft aus? Ab welchem Wasserstand erreicht das Wasser Ihr Haus?
Auf diese Weise sind Sie auf das nächste Hochwasser oder den nächsten Starkregen besser vorbereitet, und können rechtzeitig Maßnahmen zur Prävention ergreifen.
Was ist noch zu tun?
Entfernen Sie Ihre Fahrzeuge rechtzeitig aus den gefährdeten Gebieten und erkundigen Sie sich, wo Sie diese abstellen können. Behindern Sie beim Wegfahren der Fahrzeuge weder Einsatzkräfte noch Ihre Nachbarn.
Sorgen Sie rechtzeitig dafür, dass kranke und pflegebedürftige Personen bei Verwandten und Freunden untergebracht werden. Ist dies nicht möglich, organisieren Sie Hilfe über private Dienste oder Hilfsorganisationen. So kann die ärztliche Versorgung und medizinische Betreuung aufrechterhalten werden. Denken Sie daran, dass die Hilfsorganisationen nicht wegen Kleinigkeiten kommen können. Bei akuter Gefahr für die Gesundheit wählen Sie die Notrufnummern 112 oder 113 an.
Bringen Sie ihre Tiere rechtzeitig in Sicherheit.
Keller, Garagen und tiefer liegende Räume sind bei Überschwemmungen häufig als erstes betroffen. Steht das Wasser vor der Tür, kann der Aufenthalt in Untergeschossen sogar lebensgefährlich sein.
Entfernen Sie anschließend Behälter mit Altöl, Chemikalien, Farben, Lacken, Wasch- und Reinigungsmitteln aus tief liegenden Räumen. Öl und andere wassergefährdende Stoffe in überfluteten Bereichen verschmutzen nicht nur das Wasser und Ihre Räume. Durch die Überflutung dehnen sich die Schäden auch auf die Umgebung aus.
Sollten trotz aller Sicherungen umweltgefährdende Stoffe austreten, verständigen Sie umgehend die Feuerwehr. Jede Zeitverzögerung verschlimmert den Schaden um ein Vielfaches.
Bringen Sie Ihre Möbel frühzeitig in höher gelegene Stockwerke. Bitten Sie Ihre Familie, Freunde oder Nachbarn um Hilfe, und unterstützen Sie sich gegenseitig. Im Bedarfsfall ist professionelle Hilfe von Speditionen zu organisieren.
Drehen Sie die Haupthähne von Gas, Wasser, Strom, Heizung und Öl ab.
Sorgen Sie für eine Notbeleuchtung. Ihr Stromversorger kann Ihnen sagen, ob und wann der Strom in Ihrem Stadtteil abgeschaltet wird.
Heizungsanlagen (Brenner und Thermen) sollten rechtzeitig abgeschaltet werden. Dadurch können die Geräte vor ihrer Demontage noch lange genug auskühlen. Kümmern Sie sich außerdem rechtzeitig um einen Termin bei einem Fachbetrieb. Denn die örtlichen Heizungsinstallateure haben bei drohendem Überflutungen viel zu tun. Vergessen Sie bei Gasheizungen nicht, die Gasventile zu schließen.
Öltanks und ihre Anschlussleitungen müssen fest im Boden verankert sein. Ansonsten kann sich der Tank durch den Auftrieb im Wasser lösen. Wasser übt von außen Druck auf den Tank aus. Dieses Problem lässt sich umgehen, wenn der Tank vor der Überschwemmung komplett gefüllt wird. Das Öl bildet dann einen Gegendruck zum Wasser.
Halten Sie ein Mobiltelefon mit aufgeladenem Akku bereit. Nachbarn sollten sich bei Ausfall des Festnetzes gegenseitig helfen.
Sichern Sie die Hausmülltonnen unbedingt gegen ihr Wegschwimmen.
Bereiten Sie Abdichtungsmaßnahmen vor (Sandsäcke, Dammbalken etc.).
Abpumpen von Wasser:
Die Feuerwehr stellt während der Hochwasserphase meist keine Pumpen zur Verfügung. Das Abpumpen von Wasser aus tief liegenden Räumen ist während eines Hochwassers auch nicht ungefährlich. Die leergepumpten Räume können unter dem immensen Wasserdruck von außen zusammenbrechen. Unter Umständen ist die Standfestigkeit ihres Gebäudes gefährdet.
Falls es erforderlich ist, nehmen Sie Urlaub. Die Feuerwehr kann nur in Ausnahmefällen helfen.
Helfen Sie auch Ihren Nachbarn!
Was mache ich nach der Überschwemmung?
Bitte entfernen Sie möglichst schnell den Schlamm in Ihrem Gebäude, bevor dieser austrocknet und dadurch schwieriger zu entfernen ist.
Nach Entfernung des Schlamms aus den betroffenen Gebäuden sollte so schnell wie möglich mit der Trocknung des Gebäudes begonnen werden. Zur Sicherheit ist vorher zu prüfen, ob die Gefahr eines Stromschlages besteht und möglicherweise Chemikalien oder Heizöl ausgelaufen sind. Lebensmittel, die Kontakt mit dem Wasser hatten, sollten entsorgt werden.
Bitte dokumentieren Sie alle Schäden fotografisch und informieren Sie Ihre Versicherung.
Ansprechpartner
Technischer Dienst der Gemeinde | eepi Luxembourg Sarl |
Notruf CGDIS 112:
Bei Gefahr für Leib und Leben, starker Beschädigung des Gebäudes oder Austritt von gefährlichen Substanzen oder starker Beschädigung des Gebäudes
Quellen
[1] Handlungsempfehlungen zur Erstellung von Starkregenkarten im Saarland, „Hochschule Kaiserslautern, Fachbereich Bauen und Gestalten, Professur Siedlungswasserwirtschaft,“ Kaiserslautern, 2019.
[2] Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz, „Land unter - Ein Ratgeber für Hochwassergefährdete und solche, die es nicht werden wollen,“ Mainz, 2008.
[4] Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU), „Hochwasser-Eigenvorsorge: Fit für den Ernstfall,“ Augsburg, Aktualisierung 2018.
[5] Bund der Ingenieure für Wasserwirtschaft,Abfallwirtschaft und Kulturbau (BWK) e.V., Starkregen und urbane Sturzfluten - Praxisleitfaden zur Überflutungsvorsorge, Juli 2013.
[6] Administration de la gestion de l’eau, „Leitfaden für Bauvorhaben innerhalb von Überschwemmungsgebieten“, 2018
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